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Diäten bei CED


Es gibt keine definierte Diät, die man Patienten mit CED generell empfehlen könnte. Gerüchte, z.B. Raffinade-Zucker und gehärte Fette seien für die Auslösung der Erkrankung verantwortlich, haben sich nicht bestätigt. Restriktive Eßregeln (wie die Lutz-Diät) konnten ihre Wirksamkeit nicht unter Beweis stellen. Andererseits ist die Ernährung von CED-Patienten, besonders im Schub, bekanntlich nicht unproblematisch und Nahrungsbestandteile stehen unter dem Verdacht für die Krankheit (mit-)verantwortlich zu sein. Deshalb wird allen Patienten eine individuelle Ausschluss-Diät (personal exclusion diet) empfohlen: Der Patient muß selber herausfinden, was er verträgt und was nicht.

Darüberhinaus gibt es aber eine Reihe von wichtigen Empfehlungen, wie man eine ökotrophologisch ausreichende und wenig belastende Ernährung sinnvoll zusammenstellt. Jeder Patient sollte deshalb (neben einer Untersuchung hinsichtlich eines Laktase-Mangels und einer Fruchtzucker-Intoleranz) eine Beratung durch eine Ernährungswissenschaftlerin bekommen.

In einigen Fällen sind alle medikamentöse (und chirurgischen) Therapieversuche nicht in der Lage eine schwierige klinische Situation zu beherrschen. Dies gilt zum Beispiel für Kinder in der Wachstums- und Reifephase, die unter einer chronisch aktiven CED leiden. Alle hochwirksamen Medikamente können eine zusätzlich Wachstumsretardierung (=Verzögerung) bewirken. Hier hilft oft nur eine konsequente enterale Sondenernährung oder parenterale (=durch die Vene) Ernährung durch ein Portsystem (= unter der Haut befindlicher, leicht zu punktierender Metalltrichter, der mit der großen Hohlvene in Verbindung steht). Die Sondenernährung sollte immer als erstes probiert werde, erweist sich aber oft als nicht ausreichend wirksam (auch die leicht aufnehmbare sogenannte Astronautenkost löst im Dünndarm Reflexe aus, die wiederum zu Beschwerden (Durchfall, Schmerzen) führen). Die ambulant-parenterale Ernährung mittels Portsystem ist hochwirksam, verlangt aber ein gutes Training des Patienten. Weitere Patienten, die von einer künstlichen Ernährung profitieren, sind solche mit einem großen Gewichtsdefizit (die deshalb auch offenbar von mehr Komplikationen wie z.B. Fisteln bedroht sind) »Abb. 65. Medikamente wie Kortison sind ebenfalls katabol, d.h. verhindern den Aufbau wertvoller Struktureiweisse. Sobald ein Normgewicht erreicht wird, können medikamentöse und chirurgische Maßnahmen wieder greifen.