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Immunsuppressiva


Unter den Immunsuppressiva (= Medikamente die das Immunsystem in seiner Aktivität dämpfen) ist Azathioprin (Colinsan, Imurek, Zytrim) das bedeutendste » Abb. 61. Die meisten Patienten mit schwierigem Verlauf und häufigen Rückfällen profitieren von dieser Substanz ganz außerordentlich, nur jeder Zehnte verträgt Azathioprin in der üblichen Dosis nicht gut. Es ist das Medikament der Wahl bei Kortison-Abhängigkeit und -Resistenz (siehe dort). Nach den bisherigen Berichten verursacht Azathioprin weder einen Abort noch kindliche Mißbildungen, dennoch übt man bisher Vorsicht mit der Verordnung in der Schwangerschaft. Der einzige Nachteil ist der späte Wirkungseintritt (Wirkung erst nach 6 Wochen), so daß man häufig mit anderen therapeutischen Maßnahmen die Zeit überbrücken muß. Methotrexat » Abb. 63, » Abb. 64ist ein Ersatzmedikament, wenn Azathioprin nicht vertragen wird. Es ist auch eine wichtige therapeutische Substanz bei jugendlichem Gelenkrheuma und schwerer Arthritis bei CED. Sein Nachteil sind die häufigeren Nebenwirkungen im Vergleich zum Azathioprin. Cyclosporin A » Abb. 62 ist die wirksamste Substanz zum Dämpfen der Immunreaktion nach Organtransplantation. Sie ist offenbar sehr wirksam für die Akuttherapie bei CED (Blutung, Megacolon), kann aber auf Dauer keine Remission erzeugen, d.h. es kommt zum rezidiv (Wiederauftreten eines Schubes) nach Absetzen der Substanz. Alle anderen Immunsuppressiva (die in der Organtransplantation erprobt sind), wie FK 605 (Tacrolismus), Mycophenylat (Cellcept) etc. sind noch mehr oder weniger in der Erprobung.