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Naturheilmittel


Eine Reihe von Naturstoffen wurden von der Alternativmedizin (= nicht akademischen Medizin) empfohlen. Grundsätzlich verwendet auch die akademische Medizin eine Vielzahl unmittelbar aus der Natur gewonnener Substanzen. Der Unterschied zwischen akademischer und alternativer Medizin besteht also im wesentlichen in den Wirksamkeits-Kriterien. Die akademische Medizin erkennt den therapeutischen Wert einer Substanz nur an, wenn diese in einer statistisch akzeptablen Weise bewiesen wurde. Dazu werden zwei Gruppen gebildet, die eine erhält die Wirksubstanz, die andere ein Scheinpräparat (Plazebo). Beide Gruppen sind zufällig und nicht gezielt gebildet worden, sind aber vergleichbar in Bezug auf die Krankheit, das Alter und das Geschlecht, weder der Patient noch der Arzt wissen, ob Wirksubstanz oder Scheimmedikament gegeben werden (= randomisierte, Plazebo-kontrollierte doppelblind-Studie).

Einige Nautrstoffe sind nach diesen Wirkkriterien untersucht. Es konnte gezeigt werden, daß Mutaflor (apathogene Escherischia coli-Bakterien) in der Remissionstherapie der Colitis ulcerosa ebenso wirksam ist wie Mesalazin. Dazu werden aber noch weitere Studien erwartet. Auch H15 (Weihrauchextrakt) wird jetzt in einer Studie überprüft. Zum Fischöl »Abb. 67, »Abb. 68 (Omega-3-Fettsäuren) existiert eine Untersuchung die positiv war und eine zweite deren Ausgang die Wirksamkeit nicht bestätigte. Auch hier müssen wir auf weitere Studien warten.

Positive Wirk-Studien sind notwendig, um für den Patienten einigermaßen verlässliche Therapieempfehlungen geben zu können. Davon unberührt bleibt ein Präparat für einen Patienten wertvoll, wenn es ihm geholfen hat und hilft, unbeschadet der Frage, ob es sich in Studien statistisch als wirksam erwiesen hat oder nicht.