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Blähungen (=Meteorismus)


Blähungen enstehen durch verhinderten Transport oder vermehrte Bildung von Gasen, selten durch vermehrt verschluckte Luft. Die Gase wiederum werden durch Bakterien gebildet, die nicht vom Dünndarm aufgenommene Nahrungsbestandteile ihrerseits verdauen und dabei C02 und andere Gase produzieren. Blähungen können das erste Symptom eines erneuten CED-Schubes darstellen, sind häufig aber auch Ausdruck schlechter Darmbeweglichkeit (Motilität) durch narbige Struktur-Veränderungen des Darmes.


Ursachen (vermehrter Darmgasbildung)

Malabsorption
Der Darm nimmt (wg unterschiedlicher Erkrankungen des Dünndarms, wie CED, Zöliakie, Nahrungsmittelallergie, Morbus Whipple etc) nicht genügend Kalorien auf. Diese Nahrungsbestandteile werden von der Dickdarmflora zu Gas verstoffwechselt.

Laktase-Mangel bzw. eine Fruktoseintoleranz
diese Kohlehydrate können nicht an der Darmschleimhaut des Dünndarms abgebaut und aufgenomen werden wegen eines Mangels an Kohlehydrat-abbauenden Enzymen (z.B: Laktase-Mangel). Die nicht abgebauten und aufgenomenen Zucker gelangen mit dem Wasser, welches sie gebunden haben, in den Dickdarm. Der Laktase-Mangel und die Fruktose-Intoleranz können angeboren (genetisch) oder durch die Entzündung oder durch die kurze Kontaktzeit zwischen Darminhalt und Schleimhaut bedingt sein.

Bauchspeicheldrüsen- Pankreas)-Unterfunktion
Bestimmte Nahrungsstoffe können nur durch Enzyme der Bauchspeicheldrüse aufgeschlüsselt werden. Ist die Bauchspeicheldrüse nicht leistungsfähig genug (=exokrine Insuffizienz, z.B. bei chronischer Pankreatitis) gelangen unverdaute Nahrungsbestandteile in den Dickdarm und werden von Bakterien versetzt.

Gallensäureverlust-Syndrom
Gallensäuren sind Emulgatoren für die zu verdauenden Fette (=machen aus einem großen Fettropfen viele kleine, die dann besser von der Darmschleimhaut aufgenommen werden können. Die Gallensäuren werden durch spezielle Darmschleimhautzellen im terminalen Ileum wieder in den Körper aufgenommen, über das Blut zur Leber transportiert und in die Gallenwege abgegeben. Ist das terminale Ileum entzündet oder die Passage in diesem Darmabschnitt zu schnell, gelangen die Gallensäuren in den Dickdarm, wo sie von Bakterien abgebaut werden. Die entstehenden Gallensäuren-Stoffwechsel-Produkte wirken wie Abführmittel.

Mikrobielle Fehlbesiedelung
Bakterien, (Pilze), Einzeller und andere mikrobielle Flora lebt überwiegend im Dickdarm. Der Dickdarm ist nur für Wasser und Elektrolyte durchlässig, nicht aber für die Stoffwechselprodukte der Flora. Wächst nun die Darmflora in den Dünndarm hinein (wg Erkrankung der Bauhinschen Klappe zwischen Dünndarm und Dickdarm ?) wird der Organismus durch die bakteriellen Stoffwechselprodukte belastet, die durch den Dünndarm (als eigentlicher Ort der Absorption =Aufnahme von z.B. Kalorien) aufgenommen in den Körper gelangen. Zusätzlich kommt es zur Gasbildung im Dünndarm (Bakterien machen aus Nahrungsbestandteilen immer Gas).

Stenosen
Durch narbige wie entzündliche Darmverengungen kann das bakterielle Gas nicht angemessen transportiert werden.

Entzündung im terminalen Ileum und Kolon
Entzündliche Darmwände haben eine krankhaft veränderte Beweglichkeit, wodurch Darmgase nicht angemessen verteilt und transportiert werden.


Diagnostik
Malabsorption durch D-Xylose-Test, Laktose- und Fruktose-Intoleranz sowie mikrobielle Fehlbesiedelung durch H2-Atemtest, Pankreolauryl-Test (bei Bauchspeicheldrüsen-Unterfunktion), entzündliche Aktivität der Schleimhaut durch Spiegelung und Gewebsprobe bzw. Blutuntersuchungen (Gliadin-Antikörper zum Nachweis einer Zöliakie (=Glutenenteropathie), Allergie-Marker und intestinaler CAST-Test zum Nachweis einer Nahrungsmittelallergie. Bei Darmentzündungen (zB CED) Spiegelung und Röntgen.

Therapie
Anti-entzündliche (immunsuppressive) Medikamente und spezielle Diäten.